NEUGIER + ACHTSAMKEIT


Hinter den Vorhang schauen und Selbstverständliches hinterfragen, die Gesellschaft transparent machen und deren verschiedene Ebenen durchdringen. 

Deutscher Maler und Hamburger Künstler Uwe Fehrmann

Der Kunstpreisträger Uwe Fehrmann widmet sich der komplexen Wirklichkeit urbaner Räume in Wechselwirkung mit der Gesellschaft, dem Menschen und der Umwelt.


Aktuelle Kunst von Uwe Fehrmann – Realismus vs. Abstraktion

Seit 2013 entwickelt Uwe Fehrmann, dessen Wurzeln im russischen Realismus von Ilja Repin und Iwan Schischkin und andererseits in der Leipziger Schule mit Werner Tübke und Bernhard Heisig zu finden sind, zunehmend verschiedene Mittel, mit denen er den realistischen Bildraum aufbricht und -löst.
In den an die Plakatabrisse der Pariser Affichisten erinnernden Arbeiten verfolgt der zeitgenössische Künstler Fehrmann das Ziel, die gegenseitige Durchdringung und Überlagerung von virtueller und realer Welt zu visualisieren. Auf den ersten Blick gegenstandslose Pixel- und Farbcluster offenbaren sich dem Betrachter als Landschaften, Menschenansammlungen oder Porträts, deren Botschaft ebenfalls nur mit weiterer intensiver Beschäftigung mit dem Werk entschlüsselbar ist.
Während sein seit 2014 entstehender Werkzyklus „Transparenzen“ konsequent diesen Weg verfolgt und Gegenwartskunst hervorgebracht hat, die in einigen Bildern die Grenzen zwischen Informel und Realismus vollständig aufzulösen scheint, findet er in Werken außerhalb dieser Themenreihe immer wieder zurück zu seinen neorealistischen Ursprüngen und schafft so Bindeglieder zwischen seiner aktuellen Kunst und der Gegenwartskunst seiner Vergangenheit.

Themen und inhaltliche Rezeption seiner Gegenwartskunst

Uwe Fehrmann schafft komplexe Bildwerke, die Bezug auf aktuelle, aber auch grundsätzliche Fragestellungen nehmen und Antworten wenn, dann nur im Ansatz liefern. Gesellschaftliche Themen, die sich immer wieder in seinen oft großformatigen Arbeiten finden, thematisieren bei oberflächlicher Betrachtung Dekonstruktion, Abschaffung und Vergessen als Reaktion auf politische Umbrüche. Bei eingehender Auseinandersetzung mit diesen Werken ist jedoch festzustellen, dass es dem Künstler weniger um die äußeren Umstände geht, sondern viel mehr menschliche Verhaltensmuster im Fokus seiner Malerei stehen.
Diese Intention stellt den Menschen und seine Umwelt in den Mittelpunkt der zeitgenössischen Malerei Fehrmanns und thematisiert das Leben und Streben des Individuums. Ebenso beschäftigt er sich mit philosophischen Fragen, die über den Einzelnen hinausweisen und das Prinzip des Mensch-Seins und das Zusammenleben in gesellschaftlichen Strukturen untersuchen.
Seine Gegenwartskunst ist einerseits gegenständlich und wirkt anderseits oft sehr abstrakt, sie ist durchzogen von verschiedenen Realitätsebenen, entwirft traumhafte Szenerien und bezieht sich mit symbolischen Anspielungen auf antike Mythen. Die Gemälde, die er mittels verschiedener Acryl-, Öl- und Collagetechniken erschafft, weisen häufig eine Nähe zum magischen Realismus auf, indem sie reale Wirklichkeit auf magisch wirkende Realität treffen lassen und so dem Betrachter eine anspruchsvolle Entschlüsselung der Bildsprache abverlangen.
Fehrmann deinstalliert in seiner aktuellen Kunst Klischees und Erwartungshaltungen, stellt sie in radikale, doch zugleich poetische Zusammenhänge und erzeugt auf diese Weise ein visuelles und inhaltliches Spannungsfeld, dem man sich als Rezipient seiner Bilder schwer entziehen kann.

Ein zeitgenössischer Künstler als Grenzgänger

Für die Rezeption Uwe Fehrmanns Gegenwartskunst, der scheinbare Widersprüche und komplexe Deutungsebenen inhärent sind, ist ein Blick auf seine wechselhafte Biographie durchaus hilfreich. Erklärt sie doch schlüssig seinen ganzheitlichen Blick, den er als zeitgenössischer Künstler auf sein Werk überträgt und macht seine Intentionen besser begreifbar.
Als in der DDR ausgebildeter Künstler ist die Beherrschung von Abbildungs- und Darstellungstechniken und das damit verbundene handwerkliche Können seit jeher essentiell für seine Arbeit. Die daraus resultierende Verpflichtung zum Realismus ist bis
heute in seinen Arbeiten zu finden und unverzichtbarer Bestandteil für die tieferliegende Bedeutung seiner Gegenwartskunst.
Ein einschneidender Wendepunkt in seiner Biographie ist ohne Frage die Flucht in die deutsche Botschaft in Prag im Jahr 1984 die in der Einreise in die Bundesrepublik Deutschland mündete. Die daraus resultierende tiefgreifende Umstellung des Alltags als zeitgenössischer Künstler hat unübersehbar seine Malerei nachhaltig beeinflusst. Seine Perspektive wurde in einer Art erweitert, die nur wenigen Zeitgenossen vergönnt ist und erlaubte ihm damit einen präziseren, zugleich distanzierteren Blick auf die gesellschaftlichen Themen, die er in seiner aktuellen Kunst verarbeitet.
Zunächst arbeitete er für eine kurze, aber sehr intensive Zeit als bildender Künstler im Angestelltenverhältnis, bevor er prägende Jahre europaweit mit Kunstprojekten und großformatigen Malereien dazu nutzte, einen Weg zurück zu seiner ursprünglichen Arbeit als Künstler im eigenen Atelier zu finden - nunmehr befreit von den Zwängen, denen er früher in der DDR und später, als es zunächst um das reine Überleben ging, in der Bundesrepublik Deutschland unterworfen war.

Gegenwartskunst: die Gratwanderung zwischen Anspruch und Ästhetik

Dem Kunstpreisträger der Werner-Viktor Toeffling-Stiftung ist es ein existenzielles Anliegen, Selbstverständliches immer wieder zu hinterfragen. Die Themen seiner Gemälde sind von einer teilweise schwer erfassbaren Komplexität gekennzeichnet und verlangen dem Betrachter den Willen ab, sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen.
Gleichzeitig schafft es Uwe Fehrmann, seiner Gegenwartskunst eine kompositorische Leichtigkeit zu verleihen, die in ihrer Farbigkeit und Formgebung eine unverwechselbare Ästhetik erzeugt.
Diese spannende Synthese scheinbar gegensätzlicher künstlerischer Ansätze ermöglicht es, sich seiner aktuellen Kunst auf ganz verschiedene Weise zu nähern. Fehrmanns Arbeiten sind nicht aufdringlich, sie erdrücken den Betrachter nicht – eine Eigenschaft, die aufgrund ihrer oft schweren Themen überraschend und sympathisch ist.
Uwe Fehrmann, Deutscher Maler und Hamburger Künstler, lebt und arbeitet in Hamburg und Berlin, ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler Berlin sowie dem Berufsverband bildender Künstler Schleswig-Holstein.

Quelle: Galerie EventArt - Die Kunstmacher, Andreas Garbe

KUNST IN HAMBURG

IM ZEICHEN VON CORONA - PART III

Heute mit dem renommierten Maler Uwe Fehrmann aus Hamburg-Rahlstedt. Uwe habe ich vor ein paar Jahren auf einem Art Event in einem Penthouse in der Hamburger City kennengelernt, seine aussagekräftigen Bilder haben mich auf Anhieb angesprochen. Stilistisch bietet er einen Mix aus figurativ-realistisch und abstrakt, aber auch surrealistische Momente sowie Farbexperimente spielen in seinen Werken eine Rolle. Thematisch scheut er sich nicht komplexe gesellschaftliche Fragen anzugehen, so sind die großen politischen Umbrüche in Deutschland der letzten 30 Jahre durchaus auf seinen Leinwänden zu finden - was seine Kunst so spannend macht. Und, derzeit hochaktuell: ein Bild, das zwar eine andere Virus-Krise (Ebola, aus dem Jahre 2015) bearbeitet, aber motivisch durchaus zu den Corona-Zeiten passt. Handwerkliche Perfektion und eine hohe Kreativität kennzeichnen Uwe Fehrmanns Bilder, darum ist es auch kein Wunder, dass schon die Bundesregierung seine Werke auf Ausstellungen gezeigt hat. Aber auch im Ausland ist die Nachfrage nach dem Hamburger Kunstmaler in den letzten Jahren enorm gestiegen. Im Interview in seinem Wintergarten seines Hauses in HH-Rahlstedt erzählt er, wie es ihm in diesen Wochen so geht.

(Quelle + Foto: Cetin Yamann, Facebook) 

Uwe Fehrmann

Maler des Virtuellen Realismus

Entspannt und vorwärts gewandt läuft der junge Mann in das Bild. Er steht inmitten der Fragmente seiner bisherigen „Flug“-Versuche, sein Leben zu ordnen und in den Griff zu bekommen. Aufbruch und Zuversicht liegen in der Luft. Auch der Wille, es dieses Mal zu schaffen – wie das Flugzeug hoch oben.
So wie im Bild „Jetzt oder nie – Flugversuch“, sind Uwe Fehrmanns Arbeiten voller Dynamik und Leuchtkraft, durchzogen von verschiedenen Realitätsebenen und symbolischen Anspielungen. Er bewegt sich im Spannungsfeld der z.T. sehr malerischen Plakatkunst der 20er Jahre (Julius Klinger, Lucian Bernhard), der Plakatabrisse (affiche lacérée oder décollage) der Affichisten der 50er, der Popkunst von Andy Warhol und dem Cyberspace der gegenwärtigen Computergrafik. Daraus entwickelt Fehrmann eine einzigartige eigene Bildsprache.
Bildelemente lösen sich auf in zerfetzte übereinander und ineinander aufgehende Farb- und Formmodule. Das gegenseitige Durchdringen der physischen und der digitalen Welt wird sichtbar und lädt zum freien Assoziieren ein. Aus den scheinbar gegenstandslosen Fragmenten ergeben sich Formen, die an Landkarten oder Fabelwesen erinnern, wie etwa bei Das A und O. Sie überlagern sich inhaltlich und symbolisch. Elemente von Bildteilen wirken wie ausgelöscht und dadurch transparent. Die Hintergrundebenen scheinen durch, wie etwa bei Pangaea oder Spätsommer. Die Defragmentierung der Inhalte findet außerhalb des Bildes im Betrachter statt und wird von dessen Assoziationen und Schlussfolgerungen ergänzt.
Ebenso, wie die Affichisten und die Popkultur greift Fehrmann die urbane Alltagswelt in leuchtenden Farbclustern auf. Er erstellt mal leicht oder schwer zu dechiffrierende Piktogramme aus den Bereichen urbaner, privater und öffentlicher Alltagskultur (Spätsommer, Spiel am See), Psychologie (Trance) und Politik. Mitunter finden sich kulturgeschichtliche Aspekte aus Mythen und Sagen (Ikarus, Flucht des Apis). Er erzeugt strukturierte semiotische Objekte, dessen sich der Betrachter dann habhaft werden kann, wenn er sich hierfür Zeit nimmt.
Fehrmann deinstalliert die zu erwartenden Denkmuster und stellt sie in radikale, doch zugleich poetische Zusammenhänge. Gerade diese zielorientierte Radikalität der Ausdrucksmittel und die sinnliche Poesie machen die unauflösbare Spannung seiner Werke aus. Und hier findet sich ein neuer Realismus, den Fehrmann in seinen früheren Werken bereits angelegt hat.
Für den Kunstpreisträger der Werner-Viktor Toeffling-Stiftung Uwe Fehrmann, dessen Gemälde Fata Morgana - Energiewolke im Berliner Rotes Rathaus prämiert und in die Stiftung Stadtmuseum Berlin aufgenommen wurde, ist es ein existenzielles Anliegen, Selbstverständliches immer wieder zu hinterfragen. Dabei bleiben die Arbeiten von Uwe Fehrmann klassische Tafelgemälde, meist großformatige Leinwände mit Öl oder Acryl gemalt, bei dem der haptisch anmutende, unverzichtbare Pinselstrich erhalten bleibt.

Dr. Christine Keruth, Dipl., M.A

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Künstler Uwe Fehrmann

Uwe Fehrmann

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