Entspannt und vorwärts gewandt läuft der junge Mann in das Bild. Er steht inmitten der Fragmente seiner bisherigen „Flug“-Versuche, sein Leben zu ordnen und in den Griff zu bekommen. Aufbruch und Zuversicht liegen in der Luft. Auch der Wille, es dieses Mal zu schaffen – wie das Flugzeug hoch oben.
So wie im Bild „Jetzt oder nie – Flugversuch“, sind Uwe Fehrmanns Arbeiten voller Dynamik und Leuchtkraft, durchzogen von verschiedenen Realitätsebenen und symbolischen Anspielungen. Er bewegt sich im Spannungsfeld der z.T. sehr malerischen Plakatkunst der 20er Jahre (Julius Klinger, Lucian Bernhard), der Plakatabrisse (affiche lacérée oder décollage) der Affichisten der 50er, der Popkunst von Andy Warhol und dem Cyberspace der gegenwärtigen Computergrafik. Daraus entwickelt Fehrmann eine einzigartige eigene Bildsprache.
Bildelemente lösen sich auf in zerfetzte übereinander und ineinander aufgehende Farb- und Formmodule. Das gegenseitige Durchdringen der physischen und der digitalen Welt wird sichtbar und lädt zum freien Assoziieren ein. Aus den scheinbar gegenstandslosen Fragmenten ergeben sich Formen, die an Landkarten oder Fabelwesen erinnern, wie etwa bei Das A und O. Sie überlagern sich inhaltlich und symbolisch. Elemente von Bildteilen wirken wie ausgelöscht und dadurch transparent. Die Hintergrundebenen scheinen durch, wie etwa bei Pangaea oder Spätsommer. Die Defragmentierung der Inhalte findet außerhalb des Bildes im Betrachter statt und wird von dessen Assoziationen und Schlussfolgerungen ergänzt.
Ebenso, wie die Affichisten und die Popkultur greift Fehrmann die urbane Alltagswelt in leuchtenden Farbclustern auf. Er erstellt mal leicht oder schwer zu dechiffrierende Piktogramme aus den Bereichen urbaner, privater und öffentlicher Alltagskultur (Spätsommer, Spiel am See), Psychologie (Trance) und Politik. Mitunter finden sich kulturgeschichtliche Aspekte aus Mythen und Sagen (Ikarus, Flucht des Apis). Er erzeugt strukturierte semiotische Objekte, dessen sich der Betrachter dann habhaft werden kann, wenn er sich hierfür Zeit nimmt.
Fehrmann deinstalliert die zu erwartenden Denkmuster und stellt sie in radikale, doch zugleich poetische Zusammenhänge. Gerade diese zielorientierte Radikalität der Ausdrucksmittel und die sinnliche Poesie machen die unauflösbare Spannung seiner Werke aus. Und hier findet sich ein neuer Realismus, den Fehrmann in seinen früheren Werken bereits angelegt hat.
Für den Kunstpreisträger der Werner-Viktor Toeffling-Stiftung Uwe Fehrmann, dessen Gemälde Fata Morgana - Energiewolke im Berliner Rotes Rathaus prämiert und in die Stiftung Stadtmuseum Berlin aufgenommen wurde, ist es ein existenzielles Anliegen, Selbstverständliches immer wieder zu hinterfragen. Dabei bleiben die Arbeiten von Uwe Fehrmann klassische Tafelgemälde, meist großformatige Leinwände mit Öl oder Acryl gemalt, bei dem der haptisch anmutende, unverzichtbare Pinselstrich erhalten bleibt.
Dr. Christine Keruth, Dipl., M.A
Im Herbst 1984 flieht Uwe Fehrmann in die streng bewachte Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag. Er erträgt die geistige Enge in der DDR nicht mehr. Nach Verhandlungen zwischen Bonn und Ost-Berlin erhält Fehrmann eine Zusicherung auf Ausreise, ist allerdings gezwungen, zunächst in die DDR zurückkehren. Dort wird er stundenlang durch die Stasi verhört. 1985 kann er schließlich in die Bundesrepublik ausreisen.
In seinem Bilderzyklus Die Gedanken sind frei setzt sich Uwe Fehrmann mit der jüngsten deutschen Geschichte auseinander. Er thematisiert vor dem Hintergrund eigener Erlebnisse Überwachung und Unterdrückung in der DDR, aber auch die Überwindung der Unfreiheit und den Umgang mit der Vergangenheit.
Quelle: Bildungszentrum des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen
Wir haben uns innen abgekehrt,
von denen, die uns zwingen wollten
Gedachtes zu denken,
alles Unwahre abgewehrt
und gesagt, was wir schweigen sollten.
(Tagebuchnotiz, 1982)
Links zu Ausstellungen des Gemälde-Zyklus
"Die Gedanken sind frei":
Bildungszentrum BStU Berlin | 2012
Bildungszentrum BStU -Außenstelle Leipzig | 2013
Bildungszentrum BStU -Außenstelle Frankfurt/Oder | 2014
Bildungszentrum BStU - Außenstelle Schwerin | 2019
Künstlerische Gestaltung diverser Kunstaktien, anlässlich der Initiative: "Mit der Kunstaktie zur Publikumsgesellschaft".
Den Rahmen bildete eine Kunstaktien-Verkaufsausstellung in den Uferhallen Berlins, die von namhaften deutschen Künstlern gestaltet wurden. Der Ausgabe-Wert jeder Aktie lag bei 1000€.
Einzelne Motive beschäftigen sich mit der Endlichkeit des Seins und stehen in einem Diskurs mit der Wertanlage Aktie.
Ausstellung in den Uferhallen-Berlin
Künstlerische Gestaltung diverser Kunstaktien, anlässlich der Initiative: "Mit der Kunstaktie zur Publikumsgesellschaft".
Den Rahmen bildete eine Kunstaktien-Verkaufsausstellung in den Uferhallen Berlins, die von namhaften deutschen Künstlern gestaltet wurden. Der Ausgabe-Wert jeder Aktie lag bei 1000€.
Einzelne Motive beschäftigen sich mit der Endlichkeit des Seins und stehen in einem Diskurs mit der Wertanlage Aktie.
Drei Entwürfe von 0-EURO-Geldscheinen, anlässlich des 70. Jahrestages der Berliner Luftbrücke, gedruckt in der Bundesdruckerei.
Gedruckter Geldschein zum 70. Geburtstag nach einem Gemälde von Uwe Fehrmann
"Der AAC-1 Toucan - eine in Frankreich in Lizenz gebaute Version der Ju-52 "Tante Ju" - war zwar völlig veraltet, aber die Tatsache, dass er auf schwierigen Terrain landen konnte, war für die Piloten von Vorteil...
Drei Jahre später fliegen dieselben Flugzeuge und Piloten nach Berlin/ Deutschland, um Leben zu retten. Dieses Gemälde des Berliner Künstlers Uwe Fehrmann ist eine der seltenen Evokationen dieser zivilmedizinischen Evakuierungen, die von der französischen Beteiligung an der Berliner Luftbrücke zeugen.
Es ist jedoch anzumerken, dass französische Flugzeuge mit ihren begrenzten Mitteln in 2470 Flugstunden den Transport von 850 Tonnen Fracht, aber auch aus gesundheitlichen Gründen von 10.300 Passagieren sichergestellt haben - Deutsche, deren Gesundheitszustand nach den Auswirkungen der Blockade in Westdeutschland eine angemessene Pflege erforderte."
Quelle: Eurpean Security & Defence
Foto rechts: Achim Scholty
Künstler in Hamburg
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